Spirituelles Wandern als Wertentscheidung

8. September 2015
Lebensentscheidungen und Lebensgestaltung eines Menschen hängen davon ab, welchen Dingen er in seinem Leben Bedeutung beimisst. Bedeutung bekommen Dinge, Handlungen oder Beziehungen auf der Grundlage von Werten, denen sich der Mensch (faktisch oder bewusst) verpflichtet fühlt. Mit Bedeutungen hat es übrigens auch die Psychotherapie wesentlich zu tun.

Die Entscheidung, aufzubrechen ist eine Wertentscheidung. Der „Peregrinus“  tritt aus seinem Alltagsdasein – dazu gehören auch Auszeiten wie die gängigen Urlaubsformen – heraus und unterbricht sein gewohntes Leben. Er will sich besinnen, seinen Lebensentwurf prüfen:

Lebe ich so, wie ich leben möchte?
Bin ich der, der ich sein will?
Soll oder muss ich mich und meine Welt verändern?

Auch in der Alltags-Lebenswirklichkeit misst der Handelnde fallweise sein Handeln an Wertmaßstäben. Die Pilgerschaft stellt den Lebensentwurf selbst auf dem Prüfstand. Diese Prüfung findet nicht in der Stille von Exerzitien statt, der Pilger sucht Orientierung in der Welt und Antworten in den Begegnungen mit Landschaften, Städten und Menschen.