Ängste und Depressionen

Ängste und Depressionen werden in dem Psychotherapiehandbuch „ Irren ist menschlich“ (Dörner/Plog) unter dem Titel „Der sich und Andere niederschlagende Mensch“ behandelt.  Diese Überschrift ist nicht als Schuldzuweisung gemeint. Der Geängstigte oder Depressive befindet sich in einer dunklen Höhle, aus der er allein und ohne Hilfe nur schwer herausfinden wird.

Der Titel weist auf den aktiven, den handelnden Anteil des Depressiven hin. Angst und Depression sind auch Antworten auf Lebensprobleme: angstauslösende Situationen werden vermieden, der Depressive zieht sich aus dem sozialen Leben zurück und geht sich selbst und anderen aus dem Weg.

Bei diesem Rückzug aktualisiert der niedergeschlagene Mensch dann möglicherweise die Grundängste vor Verarmung und Krankheit, vor Schuld, vor Versagen und Wertlosigkeit. In Ängsten gefangen lähmt der Depressive seine Gefühle und Antriebskräfte.

Geht die Depression über eine (noch relativ leichte) „depressive Verstimmung“ (ICD 10, F.32.0-1) hinaus, gehört die Behandlung in die Hände des psychotherapeutischen bzw. psychiatrischen Facharztes, der ggf. eine passende Medikation vornehmen kann.

Ergänzend dazu müssen in jedem Fall therapeutische Gespräche stattfinden, damit „… der Mensch und seine Angehörigen wieder genug Selbstvertrauen finden, sich der Angst von innen zu nähern, um das zugrunde liegende Lebensproblem zu verstehen und zu lösen.“ (Dörner/Plog)